Geschichte

Die grosse Kirchgemeinde Oberbipp (Attiswil, Farnern, Oberbipp, Rumisberg, Wiedlisbach & Wolfisberg) besitzt in Oberbipp, an prächtiger Lage, eines der ältesten und schönsten Gotteshäuser weit herum.

1487: Der Turm ist aus dem 15. und das jetzige Kirchenschiff (Predigtsaal) aus dem 17. Jahrhundert (1686), nach den Plänen des bekannten Berner Münsterbaumeisters Abraham I . Dünz (1630–1688) erbaut. Unter den Fundamenten liegen mindestens noch 4 weitere Vorgänger-Kirchen. Alles zusammen liegt über den Ruinen eines römischen Landhauses aus dem 2. Jahrhundert.

1528: Der Entscheid über die Reformation ab überliessen die Bipper dem Gutdünken ihrer Bernischen Obrigkeit, welche sich für den neuen Glauben entschied [am 31.10.1517 hat Martin Luther (1483–1546) mit seinen 95 Thesen an der Pforte der Schlosskirche zu Wittenberg an der Elbe den Startschuss gegeben; in Zürich = Ulrich Zwingli (1484–1531) und in Genf = Jean Calvin (1509–1564)].

Erwähnenswert sind auch der aus dem Jahre 1659 stammende Grabstein des im Duell bei den Weihern im Riedholz erschossenen Edelmannes, Heinrich Imthurn,von Schaffhausen und die,von dessen Familie aus Dankbarkeit für die kirchliche Bestattung gestiftete, in Eiche geschnitzte sehr wertvolle Kanzel.

1877: die Kirchgemeinde (2/3) und die Einwohnergemeinde (1/3) lassen die 1. Kirchturmuhr (Fa. Jenni von Münsingen) am Turm installieren.
 
1915: die Einwohnergemeinde lässt die 2. Kirchturmuhr (Fa. J.G. Baer von Sumiswald i.E.) am Turm installieren.

1922: Am 15. Okt. hat kein geringerer als der berühmte Urwalddoktor (Lambarene), Prof. Dr. med. Albert Schweitzer, (Theologe, Arz t & Organist) eine Expertise der Oberbipper Orgel erstellt und sogar noch ein Orgelkonzert in unserer Kirche dargeboten.

1959/60: Anlässlich de rumfangreichen Gesamtrenovation, sind äusserst wertvolle Baudokumente ausgegraben worden. Sie sind der Nachwelt zugänglich und können nach Absprache mit dem Ortspfarrer besichtigt werden. Der Kirchgemeinderat hat 1976 anlässlich der Einweihung der neuen Orgel eine sehr wertvolle Broschüre herausgegeben, welche über die verschiedenen "Schätze" informiert.

In den Jahren 1998/1999 wurde das Gotteshaus einer umfassenden Aussenrestauration unterzogen und erscheint heute wieder etwa im selben Zustand wie es Abraham Dünz I um 1686 erstellt hatte. Dabei wurde ein wahrer Glücksfund gemacht: Ein verkehrt eingemauerter Stein, war glücklicherweise, etwas locker an der Nordostseite der Kirche eingemauert. Ein in der Reformationszeit mutiger katholischer Maurer hat den „Frauenkopf“ beim „Bildersturm“ / Reformation so vor der Zerstörung gerettet.

Erstellt: 4. Februar 2007, 12. Mal überarbeitet letztmals 10.2018 von Hans U. Brunner-Bürki, 4538 Oberbipp

 

Historisches aus der Kirchgemeinde Oberbipp